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Madame Merci sagt: Das Vélodrome d'Hiver - Unvergessen

Wer von euch kennt das Velodrome d'Hiver, was eigentlich "Winterradrennbahn" heißt und in Paris früher eine Radrennbahn war? Heute stehen hier Wohnblocks und nur eine Gedenktafel erinnert an die schrecklichen und tragischen Ereignisse jenes Sommers im Jahre 1942, als an die 13000 französische Bürger jüdischen Glaubens von französischen Polizisten festgenommen wurden und im Velodrome d'Hiver eingesperrt wurden. Das Velodrome war die letzte Station dieser Menschen vor ihrer Deportation nach Ausschwitz.
Von diesen Tagen im Juli 1942 handelt der preisgekrönte Roman "Sarahs Schlüssel" von Tatjana Rosnay: Als das zehnjährige jüdische Mädchen Sarah bei der Razzia mit ihren Eltern die Wohnung hastig verlassen muss, hat sie nur einen Gedanken, ihren kleinen Bruder solange im Wandschrank zu verstecken, bis sie ihn abends bei ihrer Rückkehr wieder befreien könnte. Den Schlüssel zum Wandschrank nimmt sie mit ins Velodrome...
Da wusste sie noch nicht, was sie alles erwarten wird. Sie wird im Lager von ihren Eltern getrennt und lebt nur mit dem Gedanken an die schnelle Rückkehr, um den Bruder aus dem Wandschrank zu befreien.
Der zweite Handlungsstrang im Roman "Sarahs Schlüssel" handelt von der amerikanischen Journalistin Julia, die seit langem in Paris lebt und mit einem Franzosen verheiratet ist. Sie bekommt den Auftrag zum 60. Jahrestag des Vel-d`Hiv einen Artikel zu schreiben. Bei ihren Recherchen zu ihrem Artikel Recherche erfährt sie, dass ihre Schwiegereltern die Wohnung, in der Sarahs Familie gewohnt hat, bezogen haben und das Schicksal der jüdischen Familie kannten. Julia deckt so ein lang gehütetes Familiengeheimnis und ein verdrängtes Kapitel der französischen Geschichte auf.

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