Direkt zum Hauptbereich

Ein Stuhl erreicht Kultstatus - Tolix

Foto aus Website summer-in-france.de
Sonnengelbe Tolix-Vintage-Stühle aus den 60er Jahren
Der Stuhl Tolix aus Frankreich hat die Welt erobert und ist zum Kultstatus geworden.

Kein Wunder, dass Tolix zu einer Ikone der industriellen Ästhetik wurde: er ist durch die galvanische Verzinkung rostfrei, robust und stapelbar, außerdem ist er leicht, sehr bequem und durch sein schlichtes Design absolut zeitlos.
Wem haben wir dieses unverwüstliche Design zu verdanken? Es war Xavier Pauchard (1880-1948), der 1907 im französischen Burgund ein kleines Unternehmen gründete, das ab 1930 Metallstühle und andere Möbel herstellte, unter anderem Tolix, den beliebtem Stuhl aus verzinktem Blech. Der Stuhl stellte sich als so praktisch heraus, dass er über 50 Jahre in Cafés, Bistros, Ateliers, Scheunen, Fabriken, Krankenhäusern und Wartehallen seinen Platz fand. Anlässlich der Weltausstellung 1937 in Paris fand der Tolix-Stuhl überall in Paris Verbreitung. Nach Pauchards Tod führte sein Sohn Jean das Unternehmen mit 80 Arbeitern weiter.

Die Stückzahlen, die vom Tolix-Stuhl produziert wurden, schlugen alle Rekorde: 60 000 Stück im Jahr, die Hälfte der Stühle wurde exportiert, hauptsächlich in die USA. Lange Zeit war der Tolix-Stuhl dann nur noch bei Antikhändlern zu sehen, heute feiert er sein Comeback.
Denn im Jahre 2004 kaufte Chantal Andriot das Familienunternehmen auf und verhalf dem Unternehmen zusammen mit dem Designer Jean-Francois Dingjian zu einer neuen Vitalität. Sie stellen auch heute sowohl funktionale als auch künstlerisch wertvolle Sitzmöbel her. Tolix erhielt das Label „A Living Heritage Enterprise“ und wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie ausgezeichnet. Mit seinem schlichten, klassischen Design verleiht der Tolix-Stuhl allen Räumen die Atmosphäre des "Pariser Lebensgefühls".
Am liebsten hätte ich welche in hellblau, mit abgeblättertem Lack. Leider gelten die alten Tolix-Stühle heute als Antiquariat und sind deshalb sündhaft teuer. Dabei stehen Sie in manchem französischen Zuhause bloß noch irgendwo im Keller herum...seufz.

In diesem Sinne, ein schönes Wochenende Euch allen,



Kommentare

  1. Ein gefälliger Stuhl, den wir durch eigene Kreation so verwandeln können und der eigentlich immer zu passen scheint. Wenn auch gelb nicht meine Farbe ist, so passt er im obigen Falle doch gut. Ich höre die Grillen zirpen und die Vögel zwitschern und den Wind rauschen und rieche den Duft des Erdbodens.

    LG die Jaris

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Merci für deinen Kommentar!

Beliebte Posts aus diesem Blog

Auf in die Verdon-Schlucht: Moustiers-Sainte-Marie

Eine wirklich sehenswerte Region in Frankreich ist die Verdon-Schlucht in der Haute-Provence. Der kleine Ort Moustiers-Sainte-Marie , den ich euch heute vorstelle, liegt nur wenige Autominuten vom Stausee Le Sainte-Croix entfernt und direkt an der Lavendelstraße ( Route de la Lavande ).   Entlang der Lavendelstraße wird Lavendel in großem Stil angebaut. In der Blütezeit (Juni-Juli) leuchten die Lavendelfelder in blau und violett und verströmen überall ihren süßen und würzigen Duft. Die meisten Lavendelfelder gibt es übrigens in Valensole, ein paar Ortschaften weiter westlich von Moustiers. Was die Gegend so attraktiv für eine Reise macht, ist die Vielfalt der Unternehmensmöglichkeiten und eine atemberaubend schöne Naturlandschaft.  Sicherheitsschuhe Stuttgart - RegioHelden Sicherheitsschuhe Stuttgart - RegioHelden Der Fluss Verdon schlängelt sich auf einer Strecke von 21 km durch die z.T. 700 m hohen Kalkfelsen. Das spektakulärste Stück liegt zwischen dem Point

Louis de Funès - 30. Todestag

Quelle: Rolf Gebhardt Heute ist der 30. Todestag von Louis de Funès , der mit bürgerlichem Namen Louis Germain David de Funès de Galarza hieß und französischer Komiker und Schauspieler, aber auch Regisser und Drehbuchautor war. In unzähligen Filmen hat er in den 60er und 70er Jahren sein Publikum zum Lachen gebracht. Seine Karriere war beispiellos. Als Kind spanischer Einwanderer war ihm das Künstlertum nicht gerade in die Wiege gelegt. Er nahm erst recht spät Schauspielunterricht, spielte kleinere Theaterrollen und Statistenrollen beim Film und hatte Mühe den Durchbruch zu schaffen. Erst in den frühen 60er Jahren überzeugte er in der Hauptrolle des Geschäftsmannes Barnier, der neurotisch seine Familie tyrannisiert und er spielte diese Rolle des Familien-Cholerikers mit unverwechselbarem Mienenspiel einfach perfekt. In dieser grotesken Rolle spielte er 1964 im Kinofilm Der Gendarm von Saint Tropez die Hauptrolle des Gendarmen Cruchot und war fortan der populärste Filmkomiker und

Madame Merci sagt... Ich mag Retro-Schilder so sehr

Heute möchte ich euch einen kleinen Einblick in meine Vorliebe für alte Schilder, meist Emaille-Schilder oder auch Holzbilder geben. Am liebsten mag ich die Schilder, die inhaltlich dem Wohn-, Essbereich zugeordnet werden können. Immer wenn ich in Frankreich bin, suchen meine Augen in den Straßen und Gassen nach diesen Retro-Schildern. Natürlich nur zum Fotografieren, nicht zum Abschrauben und Mitnehmen. ;-) Aber ich kaufe sie auch ganz gern, vor allem auf Flohmärkten. Und in vielen kleinen Cafés und Bars entdeckt man diese Schilder auch noch, sie haben einen ganz eigenen Charme. Diese hier habe ich fotografiert. Wer sich echte Retro-Schilder bestellen möchte, findet eine gute Auswahl übrigens hier . Sehr begehrt sind auch diese Retro-Straßenschilder hier . Auf der Terrasse hätte ich am liebsten so ein "L'heure bleue"-Schild (Blaue Stunde).